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Stadtleben

Zur Diskussion um den Erhalt des Südring Centers

Gestern lud der Kreisvorstand der Linkspartei Frankfurt (Oder) zu einer ersten Diskussionsrunde zum Thema Erhalt des Südring Center und zur Perspektive des Stadtteil Süd.

Zur Situation

Das Südring Center ist ein seit vielen Jahren bestehendes Einkaufszentrum mit div. kleine Geschäften und zwei größeren Supermarktketten. die Situation lässt in etwa so beschreiben. eine großer Elektrokonzern möchte im Standort Süd einen ihrer Märkte eröffnen und nur da, die Anwohner freut es, die zwei Supermarktketten fordern eine weitere Ansiedlung eines Großunternehmens im Center um bestehende Mitverträge zum ende des Jahres zu verlängern oder eben, wenn die Ansiedlung nicht erfolgt, sie eventuell zu Kündigen. Die ganze Problematik kann auch hier nachgelesen werden.

Mit einer Kündigung wäre es das Aus für den Standort des Centers und auch das Aus für die Versorgungslage im Stadtteilsüd. Zum Stadtteil Süd muss man noch sagen, dass er Demographisch ein sehr alter Stadtteil ist und dort hauptsächlich Menschen, im fortgeschrittenen Rentenalter leben. Die Ursachen sind dabei die Üblichen, generelle Perspektivlosigkeit in der Stadt Frankfurt (Oder) und Umgebung und der sich daraus ergebende Wegzug junger Menschen.

Der Kampf um das Südring-Center

Die Bürgerveranstaltung zur offensive Diskussion zum Erhalt des Südring-Centers wurde von gut 60-70 Menschen besucht. Mit dabei als Veranstalter, René Wilke und als Stadtverordnete waren Josef Lenden (BI Stadtumbau) und Wolfgang Neumann (Die Linke) anwesend. Sowie viele Gäste aus dem Stadteil Süd und andre BewohnernInnen der Stadt Frankfurt (Oder), die für den Erhalt sind und sich mit der Veranstaltung ein Bild über die Situation Vorort gemacht haben. Redepartner von René Wilke war der Center Beauftragte, Herr Eberhardt.

Viel neues als die Meldungen der hiesigen Tagespresse gab es natürlich nicht zu hören. Der Center-beauftragte schilderte seine Meinung zur Thematik und Problematik, die halt im wesentlichen von Wirtschaftlichen Interessen geprägt ist und eine Ansiedlung wünscht, weil bringt Geld, kommt die Ansiedlung nicht wird das Center runter gefahren oder geschlossen.

Und die Stadt?

Dass sich nur zwei Stadtverordnete auf solch einer Diskussion blicken lassen, bewerte ich als schwaches Zeichen in Richtung BürgerInnen und AnwohnerInnen und würde dem ein oder anderem Fernbleiben eine gewisse Ignoranz und Arroganz zu schreiben. Das ein Herr Derling (CDU), seines Zeichens Baudezernent, nach wie vor kein Einzelhandelskonzept für die Innenstadt vorgelegthat, ist eine Frechheit. Dass er für eine Ansiedlung der oben genannten Elektromarktkette einen Platz in der Innenstadt fokussiert, obwohl der Investor tatsächlich nur nach Süd will und somit sehr wahrscheinlich abspringt, weil ihm das Penetrante Nachfragen von Derling irgendwann nervt, dürfte bei einem nicht einlenken Derlings nur noch eine Frage der Zeit sein.

Kommen wir zur Rathausspitze, die reagiert darauf immer wieder mit der gleichen Antwort: Ein Ausbau des Südringcenters schwächt die Innenstadt und fertig, da wird scheinbar nicht darüber nachgedacht, wie es weiter geht mit den Stadtteil Süd, wenn eine Ansiedlung nicht klappt und die beiden Supermarktketten zum Ende des Jahres eventuell schließen, weil sie die Auslaufenden Mietverträge nicht verlängern wollen.

Und die AnwohnerInnen?

Tja, die sind die Leittragenden, beim schließen die Supermärkte, müssen sie weite Strecken in andere Stadtteile in kauf nehmen. Man bedenke dabei, wir reden hier von mehr als 12000 Menschen, davon viele im Alter von 65+. Man muss dann aber auch sagen, dass der Standort Süd mit dieser Einwohnerzahl auch nicht so unattraktiv ist, aber auf gut dünken zu hoffen, dass jemand anderes einen Supermarkt aufmacht, beruhigt die Menschen dort natürlich nicht.

Die brauchen Positive Fakten und Signale aus der Politik und von den wirtschaftlichen BetreiberInnen. Ob da eine Unterschriftensammlung (Aktuell wohl 4000), etwas bringt, mag ich nicht einzuschätzen. Auf jedenfall gibt es aktive BürgerInnen, welche sich um die Problematik sorgen und sich so versuchen Gehör zu verschaffen und ander Menschen auf zuklären und zu mobilisieren.

Wenn ein Großteil der Stadtpolitiker diese Signale nicht hören will, ich nenne jetzt hier mal im Speziellen die Fraktionen der SPD und CDU, welche sich noch nicht einmal zu der Problematik geäußert haben, lässt dies für mich nur die Vermutung zu, dass sie vielleicht gar nicht in der Lage sind auf die Menschen in der Stadt einzugehen, weil sie nur noch sich und ihre eigenes Wohl sehen.

Im falle der SPD Fraktion, läßt sich das noch viel einfacher beschreiben, sie stellen aktuell den Oberbürgermeister OB) und ruhen sich auf dem aus, was er macht. Das er aber einen absoluten Eiertanz abliefert, auf allen ebenen der Politik, kommt da in der Fraktion nicht an.
Wenn diese SPD in der Lage wäre, das Handeln Ihren damaligen OB Pohl (1992 bis 2002), mit dem jetzigen OB Martin Wilke zu vergleichen, dürfte einigen in der Partei der Schlaf wegbleiben, weil man dann vielleicht merken würde, „hey, wir fahren hier gerade die Stadt an die Wand“.

Und wir Reden hier nicht mehr um ein mögliches Bremsmanöver sonder nur noch um die Aufprallgeschwindigkeit.