:: Politisches aus Frankfurt (Oder) ::

Stadtleben

Unter der Platte: den Stadtumbau von Ibo´s aus betrachten

Die Leute glauben, ich bin Ibo, aber mein Name ist Asis. Für mich ist die Arbeit hier das Leben. Muss ich hart arbeiten, von neun bis neun, aber ich mache gut, kommen viele Leute. Ich zahle viele Geld an Staat, und alles andere an Family ich schicke. Die Leben in Kabul, da ist jetzt besser, aber gibt keine Sicherheit da, solange ich bleibe hier. Hier in Frankfurt das Leben ist nicht schlecht, normal. Ich bin schon sieben Jahre hier. Vorher in Eisenhüttenstadt, und als Flüchtling. Aber ich will zu meine Family, die ist groß. Will meine Frau sehen und meinen Sohn. Aber die Politik hat alles kaputt gemacht. In Afghanistan nicht Krieg zwischen Bärtigen und den anderen gewesen, dort haben Russen und Amerikaner gekämpft, haben Waffen geschickt und ihren Krieg gemacht. Ich wollte Arzt werden, meinem Land helfen, aber ich konnte nicht wählen, musste zum Militär. Erst Ausbildung an große Kanone, dann kleinere. Später Arbeit in große Büro im Stab. Dann waren die anderen da, die nur schießen konnten, da wurde das Leben schlecht. Die sind Leute ohne Herz. Noch später kamen die Taliban. Da habe ich meine Family genommen und wir sind nach Pakistan. Ich habe versucht zu handeln, aber ging nicht lange gut. In Moskau ich gewesen, in Ukraine und Belarus. Dann vor acht Jahren Deutschland. Erst habe ich bei Vietnamesen gearbeitet, dann bei Inder. Und jetzt bei Türken. Deutschland ist ein gutes Land, kann man auf Gesetz zählen, kann man zu Anwalt gehen. In Kabul nur Kalaschnikows sprechen heute, der Präsident ist ein guter Mann, aber hat keine Macht. Für mich ist da Heimat, aber hier auch Heimat. Bald sprengen die zwei Häuser hier vorne an Grenze. Dann machen wir Party, ein bisschen Werbung, man kann von Ibo´s zugucken. Ich kann nicht rüber, kann nach Italien, nach Spanien fahren, aber nach Slubice kann ich nicht. Aber warum, die kommen ja her: Studenten und Grenzer und Geschäftsleute. Aber wenn Haus weg ist, wird alles anders, wird freundlicher, bisschen schöner die Grenze. Aber meine Familie trotzdem in Afghanistan, keine Chance, ich laufe zu Ausländerbehörde, aber die können nicht kommen her. Ich habe immer alles gut gemacht, aber ist schwer ohne Familie. Leben in Frankfurt ist schwer. Arbeit ist mein Leben. Die Leute denken ich bin Türke Ibo. Aber ich bin Asis aus Kabul.