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Stadteilarbeit, Stadtleben

Kommentar zur Insolvenz des Südringcenters

Jetzt dürfte auch dem letzten WM Fan, der vielleicht noch immer im Freudentaumel der Weltmeisterschaft war, im Frankfurter Stadtteil Süd die „Schlandfahne“ vom Auto fallen und die pure Ernüchterung eintreten, in Anbetracht dessen was die MOZ gestern Abend veröffentlichte. Die Insolvenz des Südringcenter. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen, das Center steht so ziemlich vor dem aus. Mit einer Grundschuld von 17,895 Millionen Euro wird wahrscheinlich keine Bank mehr bereit sein, weiter zu investieren.

Die AnwohnerInnen und Gewerbetreibenden im Center sind die Leidtragenden. Bei einer Schließung aufgrund der Insolvenz, stehen die Geschäftsinhaber vor dem wirtschaftlichen Aus und die BürgerInnen müssen weite Wege in andere Stadtteile in Kauf nehmen. Der Stadtteil wird von mehr als 12.000 Frankfurter Bürgern bewohnt, davon viele im Alter von 65+ und auch die angrenzenden Ortsteile Markendorf/Siedlung und Markendorf gehören dazu. Der Stadtteil Süd ist mit dieser Einwohnerzahl nicht als unattraktiv einzustufen. Nun darauf zu hoffen, dass eine Lebensmittelkette und andere lebensnotwendigen Dienstleister sich dort ansiedeln, gleicht allerdings nun einer Farce. Die BürgerInnen wollen nun Positive Fakten und Signale aus der Stadtverwaltung und Politik hören. Auf jeden Fall gibt es dort aktive BürgerInnen, welche sich um diese Problematik sorgen und so auch andere Menschen aufklären und mobilisieren.

Um einen größeren Schaden für den Stadtteil aber auch für die Stadt abzuwenden, hat René Wilke (DIE LINKE.) als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Umwelt die Einberufung einer Sondersitzung zum nächstmöglichen Zeitpunkt veranlasst:

Der Stadtteil Süd braucht eine funktionierende Nahversorgung und ein soziales Zentrum. Die AnwohnerInnen brauchen Sicherheit für ihre Zukunft. Der Stadtteil braucht ein funktionierendes Südringcenter. Dies zu gewährleisten muss nun im Mittelpunkt unserer Anstrengungen liegen und sofort gemeinsam angegangen werden.

Auch hierbei wird sich nun zeigen, wie die anderen Fraktionen zu ihrem Wort stehen und zusammen für die Aufwertung aller Stadtteile Sorge tragen.

Der Oberbürgermeister und Markus Derling haben zwar immer wieder betont, dass sich die Stadtverwaltung für den Stadtteil und die Sicherung der Nahversorgung einsetzt. Doch was die Verwaltungsspitze zum erhalt des Centers angesichts der Insolvenz tun werde, welche Verantwortung sie tragen und welche Konsequenzen sie aus ihrem Handeln ziehen, werden sie dem Ausschuss und den AnwohnerInnen hoffentlich noch in der Sommerpause erklären müssen. Und auch warum zehn Monate, nachdem ein entsprechender Antrag bei der Stadtverwaltung gestellt worden war, immer noch keine grundsätzliche Aussage zur Genehmigungsfähigkeit für den geplanten Erweiterungsbau vorliegt.

Schon jetzt ist aber klar, dass die mögliche Ansiedlung des Unternehmens “Media Markt”, zum Teil bewusst, von einem Teil der Verwaltungsspitze torpediert wurde und letzten Endes so verhindert wurde.