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Stadtleben

Fantazja Frankfurcka – Musikstudent komponiert Hommage an Frankfurt

Einer der Höhepunkte des Alltags in Frankfurt Oder Słubice ist ein Gang über die Brücke. Das weltläufige Repertoire des rumänischen Akkordeonspielers hält stets eine stimmungshebende Überraschung bereit, die Waisen deutscher und südosteuropäischer Herkunft zelebrieren auf der Brücke ihren ganz eigenen musikalischen Brückenschlag.

Eine Brücke der Musik feiert heute abend ab 19.30 Uhr auch das deutsch-polnische Jugendorchester im Rahmen eines Benefizkonzertes in der Konzerthalle. Im nächsten Jahr wird das Jugendorchester, ein gemeinsames Projekt der Musikschulen in Frankfurt und Zielona Gora, auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken können. Heute spielen 65 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 22 im Orchester und schreiben einen weiteren Satz der grenzüberschreitenden “Symphonie”.

Im Konzert werden Stücke von Berlioz, Loewe und Sibelius zu hören sein, neben dem Jugendorchester werden der Chor “Adoramus” aus Słubice sowie das Brass-Ensemble “go brass” des Bundesgrenzschutzpräsidiums Ost auftreten.

Der mit Spannung erwartete Höhepunkt der Veranstaltung ist indes die Welturaufführung der “Fantazja Frankfurcka”. Marcin Herman aus Leszno komponierte seine Hommage an Frankfurt im Juni diesen Jahres. Neben seinem Musikstudium in Szczecin und Poznan ist er seit vielen Jahren Mitglied des Jugendorchesters und regelmässig in der Oderstadt. Ihre “vertraute Atmosphäre” inspirierte die musikalischen Impressionen “Oderpromenade”, “Insel”, “Zehmeplatz” und “Sturm” der in romantischer Tradition für Kammerorchester und Violine komponierten “Fantazja Frankfurcka”.

Ein weiser Mann sagte dereinst, Musik drücke das aus, was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich sei. Vielleicht fällt es deswegen so viel leichter, vermittels der Musik Brücken zu bauen – über Grenzen, die uns die Sprache gesetzt hat? Was diese Nachricht nicht in Worte zu fassen vermag, werden junge Musiker am heutigen Abend schaffen. Ohne Worte.